Drei Seemeilen von der Spitze der Parkklippen im Osten liegt die Insel Sandskär. An den ruhigen Sommertagen Mitte der 1920er Jahre war die Stimme des berühmten Sängers Helge Lindberg weit davon entfernt. Während des Sommers probte er 8 Konzertprogramme auf seiner eigenen Insel und gab jedes Jahr weitere hundert Konzerte in ganz Europa. Die eigentliche Heimatstadt der Familie war Wien.
Bei Hanko war Helge Lindberg eine Offenbarung. Er kam mit seinem geteerten Bauernschlitten auf Handelsfahrten und kleidete sich wie ein Fischer: Strickjacke, Wollhemd, Wachstuchmantel und Hose. Auf seiner Insel zog er es vor, nackt zu sein, und wenn es das Wetter zuließ, zog er sich sonntags bis auf einen Gürtel aus. Körperlich war der Mann athletisch und höllisch stark.
Was auch immer Helge tat, er versuchte immer, sich selbst zu übertreffen. Seit seiner Geburt war er wackelig. Er hatte eine kleine Deformität in seinen Stimmbändern, die mit einer Operation und strengem Training behandelt wurde. Helge Lindberg war weltweit für seine außergewöhnliche Atemtechnik bekannt. Er konnte sehr lange Phrasen in einem Atemzug singen, die in einem riesigen Crescendo enden!
Helge Lindberg hatte einen ungewöhnlich scharfen Kopf. Er prägte sich sein Repertoire ein, sang in 12 Sprachen und bei Bedarf auch in Dialekten, er las viel und wählte aussagekräftige geschriebene Texte zum Singen aus. Er schrieb selbst Gedichte, auf Deutsch und Schwedisch.
In Hanko gab Helge Lindberg einige Konzerte, die meist das Haus füllten. Beim legendären Kylvettäjättäri-Festival 1927 sang er Schubert und finnische Volkslieder. Das Casino hatte Platz für 1.000 Personen, aber nicht jeder passte hinein. Hankö-lehti berichtet: „Es war wieder wie in der guten alten Zeit bei Hanko. Hier war Sommer und Sonne, hier waren so viele Menschen, dass unmöglich für alle eine Bleibe zu finden war, hier Yachten mit prall gefüllten Segeln, hier Jugend und Schönheit, hier Minister und Generäle, hier dort waren Menschen aus mindestens zehn europäischen Ländern, hier gab es ein Sprachengemisch, hier war das Leben, hier war Party.“
Fotos: Hanko-Museum, Sibelius-Museum.
Quellen: Birgitta Ekström-Söderlund, Marketta Wall: In Hanko like outside, it's a konsana II Hanko museum's Publication series no 26, 2007.
Diese Geschichte wurde mit Unterstützung des Svenska Kulturfonden produziert.