Im Jahr 1924 forderte der Finnische Tourismusverband die Finnen dazu auf, in malerischen Gebieten Aussichtstürme zu errichten. Die einflussreichen Leute in Südwest-Häme begannen, alles zu tun. Die Eröffnung des Aussichtsturms Kaukolanharju in Tammela wurde im Juli 1926 gefeiert. In den festlichen Reden hoffte man, dass der Aussichtsturm unseren Sinn für Schönheit entwickeln, unseren inneren Menschen verfeinern und uns lehren würde, Gott zu respektieren, unsere Nachbarn zu lieben und zu lieben unsere Heimatregion und das ganze Land. Die Landschaft vom Aussichtsturm inspirierte zumindest den Künstler Albert Edefelt, der eines der berühmtesten finnischen Landschaftsgemälde „Kaukolanharju bei Sonnenuntergang“ malte.
Die Perle von Südwest-Häme
Finnlands charakteristische Seen- und Waldlandschaften werden seit Jahrtausenden bewundert. Natürliche Aussichtspunkte wurden durch Grate, Hindernisse und Felsen geschaffen, die bestiegen wurden, um die Aussicht zu bewundern. Die ältesten finnischen Aussichtstürme wurden im 19. Jahrhundert erbaut, aber als der Tourismus und die Freizeit zunahmen, wurden vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts Aussichtstürme errichtet, um die Landschaft zu bewundern.
Im Jahr 1924 forderte der finnische Tourismusverband Kulturvereine auf, in malerischen Gebieten Aussichtstürme zu errichten. Der Zweck des Aussichtsturms bestand darin, den Menschen die Möglichkeit zu geben, die Landschaft aus großer Höhe, möglichst weit und ungehindert zu betrachten. Im jungen Finnland glaubte man, dass schöne und raue Landschaften erhabene Gefühle, Heimatliebe und Patriotismus hervorrufen würden. Andererseits wurde den Besuchern auch von den Aussichtstürmen aus die Schönheit der Heimatregion gezeigt.
Touristen bewundern die Landschaft von Kaukolanharju spätestens seit dem 19. Jahrhundert, als vor allem die Herren des benachbarten Saare Manor ihre Gäste auf den Bergrücken brachten. Auch die Bewohner des Dorfes Kaukola sind über den Bergrücken zum Kirchdorf gelangt. Für den Standort war schon lange zuvor ein Aussichtsturm vorgeschlagen worden, aber der eigentliche Bau begann 1926, als das einige Jahre zuvor gegründete Lounais-Hämeen Kotiseutu-ja Museoyhdistys die Aufgabe aufnahm, insbesondere der Sekretär des Vereins und lokaler Einflussnehmer Esko Aaltonen .
Zur Finanzierung des Aussichtsturms wurden in der Gemeinde Vorträge, Abende und Tombola organisiert. Die Zeichnungen des Turms wurden vom Baumeister A. Nummi angefertigt, der zusammen mit dem Landwirt Onni Jaakkola auch den Fortschritt der Arbeiten überwachte. Der Verein pachtete das Land rund um den Turm von Victor Eugen de la Chapelle, dem Besitzer des angrenzenden Saare-Herrenhauses. In den 1930er Jahren wurde auch das angrenzende Gebiet des Saari People's Park vom Herrenhaus gepachtet.
Der Bau des Turms begann im Mai 1926. Insgesamt wurden acht Stockwerke und eine Aussichtsplattform im Holzturm fertiggestellt. Endlich konnte man die Landschaft aus einer Höhe von 21 Metern bewundern, als man sich während der Bauphase dazu entschloss, einige Meter zum ursprünglichen Plan hinzuzufügen, um die Aussicht zu verbessern. Im ersten Stock des Turms befanden sich die Küche, die Hausmeisterkammer und der Flur. Im zweiten Stock wurde ein Kaffeeraum gefunden und auch Kaffeetische wurden auf dem Balkon aufgestellt. In der Nähe des Aussichtsturms wurden ein Nebengebäude und ein Turm errichtet.
Der Aussichtsturm erregte sofort großes Interesse und schon während der Bauphase strömten viele neugierige Besucher auf die Baustelle. Auch nach der Fertigstellung gab es genügend Besucher und im darauffolgenden Jahr besuchten über 6.000 zahlende Kunden den Turm.
Eröffnungsatmosphäre
Der Aussichtsturm Kaukolanharju wurde am 4. Juli 1926 eingeweiht, als der Turm noch einigermaßen unvollendet war. Am Feiertag war der Turm von zehn Uhr morgens bis zehn Uhr abends geöffnet. Die Eröffnungsfeier umfasste Festreden, Lieder und Gedichtrezitationen. Sie könnten sogar mit dem Dampfschiff dorthin gelangen.
Antto Laiho, Vorsitzender des Kotiseutu- und Museumsvereins, hielt die Begrüßungsrede. In seiner Rede beschrieb Laiho den hölzernen Aussichtsturm als niedrig und nicht tragbar, erinnerte die Zuhörer jedoch daran, dass dafür auch erhebliche Anstrengungen und kollektive Kraft erforderlich gewesen seien.
Allerdings waren die in der Rede für den Aussichtsturm gesetzten Ziele nicht bescheiden: Der Aussichtsturm sollte den Schönheitssinn fördern und den inneren Menschen verfeinern. Gleichzeitig hoffte Laiho, dass der Aussichtsturm lehren würde, Gott zu respektieren, seinen Nächsten, seine Heimatregion und das ganze Land zu lieben.
Spätere Etappen des Aussichtsturms
Während des Winterkrieges diente der Turm zur Luftüberwachung, nach dem Krieg wurde er jedoch wieder für Touristen genutzt. Im Laufe der Jahre wurde der Turm mehrfach renoviert, so wurde beispielsweise 1953 der Aussichtsbalkon erneuert und neben dem Aussichtsturm ein Gedenkstein für Albert Edelfelt aufgestellt.
1973 musste der Aussichtsturm wegen schlechten Zustands komplett geschlossen werden und es wurde auch ein Abriss vorgeschlagen, bevor die Gemeinde Tammela den Aussichtsturm übernahm und gründliche Reparaturen durchführte. Im Laufe der Jahrzehnte wurde auch die Holzbrettverkleidung beschädigt und der Aussichtsturm wurde 1992 unter Wahrung des ursprünglichen Aussehens verzinnt. Der Aussichtsturm Kaukolanharju ist der älteste noch genutzte hölzerne Aussichtsturm Finnlands.
Im Laufe der Jahrzehnte ist der Aussichtsturm für viele Einheimische zu einem vertrauten Ort geworden, den sie als Kind zunächst auf einer Klassenfahrt oder mit den Eltern besuchten und später immer wieder zurückkehren wollten.
Der Saare-Walzer wurde ursprünglich für die Eröffnung der Saare-Lumo-Kunstausstellung von Soili Mahlasen im Jahr 2009 in Tammela komponiert. Komposition, Text, Arrangement, Gesang, Harmonie und Videobearbeitung: Sanna Mansikkaniemi. Gemälde im Video: Soili Mahlanen.
Titelbild: Kanerva, T. Aussichtsturm Kaukolanharju im Saari-Nationalpark. Museumsagentur.
Fotos: Forssa-Museum
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Die Landschaften von Kaukolanharju haben sowohl einheimische als auch Gastkünstler inspiriert. Die Landschaft wurde beispielsweise von Magnus von Wright, Robert Wilhelm Ekman und vor allem Albert Edelfelt verewigt.
TAMMELA GEMEINDE